Damals

DRESCHE: ERNTEARBEIT IM TAKT

In den 1950ern stand die deutsche Landwirtschaft unter dem Zeichen großer Veränderungen. Auf Höfen und Äckern verdrängten Maschinen alte Arbeitsweisen, die über Generationen hinweg in den Bauernfamilien bestanden hatten. Die moderne Landwirtschaft hielt Einzug – auch in die Dresche.

Früher bedeuteten die langen, grauen Wintertage für die Bauern: Zeit für die Dresche. Das im Sommer geerntete Getreide wurde wie ein Teppich über die Lehmböden der Scheunen ausgebreitet. Dann schwangen die Männer ihre Dreschschlägel – lange Holzschäfte, an deren Enden mit Schwarte oder Leder Keulen befestigt waren – abwechselnd auf das Getreide nieder. Immer im Takt, manchmal zu einem alten Lied wie „Im Märzen der Bauer“. Die monotone Arbeit in der leicht gebückten Haltung ging den Männern in Rücken und Arme. Dazu brannte meist nur eine Öllampe in der Scheune, sodass den ganzen Tag düsteres Licht und klamme Temperaturen herrschten. Die Arbeiter brauchten dennoch Schlagkraft und Durchhaltevermögen, um das Korn mühsam aus den Ähren herauszuschlagen. Anschließend kehrten sie das Stroh vorsichtig zur Seite und warfen die Reste mehrmals gegen den Wind, um die Spreu vom Korn zu trennen. Manche Bauern besaßen auch eine „Windfege“, eine kastenartige, durch eine Handkurbel angetriebene Maschine, die mit einem Windrad und Rüttelplatten das Korn von der Spreu befreite.


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In den 1950ern stand die deutsche Landwirtschaft unter dem Zeichen großer Veränderungen. Auf Höfen und Äckern verdrängten Maschinen alte Arbeitsweisen, die über Generationen hinweg in den Bauernfamilien bestanden hatten. Die moderne Landwirtschaft hielt Einzug – auch in die Dresche.