Kühle Tipps für heiße Tage

Der Sommer ist da und Deutschland schwitzt. Da kann es schnell passieren, dass in Arbeitsräumen die Temperaturen rasant steigen und ein Niveau erreichen, das nur schwer zu ertragen ist. Die Leistungsfähigkeit sinkt, die Arbeitslust sowieso, hinzukommen Müdigkeit, Konzentrationsschwäche bis hin zu Herz-Kreis-Lauf-Problemen und einem erhöhten Unfallrisiko. Ein Recht auf Hitzefrei besteht übrigens nicht. Doch es gibt Möglichkeiten, die Arbeit erträglicher zu gestalten.

Viel trinken

Eine erste Maßnahme, um die Temperaturen in Räumen zu reduzieren, kann das nächtliche Lüften darstellen. Wo die Fenster aus Sicherheitsgründen nachts nicht offen stehen dürfen, sollte wenigstens in den Morgenstunden für Durchzug gesorgt werden. Wärmequellen wie Computer, Drucker, Kopierer oder Lampen sollten nur benutzt werden, wenn das wirklich nötig ist. Tischventilatoren und Klimaanlagen oder mobile Klimageräte können ebenfalls helfen, für ein angenehmeres Klima zu sorgen. Außerdem sollte direkte Sonneneinstrahlung auf den Arbeitsplatz vermieden werden.

Daneben sollten Beschäftigte an heißen Tagen natürlich ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Hier gilt: Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees und Fruchtsaftschorlen löschen nicht nur den Durst, sondern ersetzen durchs Schwitzen verloren gegangene Elektrolyte und Mineralstoffe. Vorgesetzte sollten zudem allzu strenge Kleiderordnungen wie Krawattenzwang oder langärmlige Hemden an solchen Hitzetagen aussetzen.

UV-Schutz nicht vergessen

Ohne Sonne geht gar nichts. Ihre Strahlungsenergie erhält alles Leben auf der Erde. Aber leider ist in der Sonnenstrahlung ein Spektrum enthalten, das eher lebensfeindlich ist: die ultraviolette UV-Strahlung. Sie macht zwar nur zehn Prozent der gesamten Strahlung aus, aber unsere Haut reagiert darauf. UV-Strahlen verursachen 80 Prozent der Hautkrebserkrankungen. Jährlich werden rund 240.000 Neuerkrankungen diagnostiziert, mit steigender Tendenz. Bestimmte Formen der Erkrankung sind seit 2015 als Berufskrankheit anerkannt.

Sind wir der Strahlung über Jahre hinweg regelmäßig ausgesetzt, steigt das Risiko für Hautkrebs beträchtlich an. Unser „UV-Lebenszeitkonto“ spielt also eine entscheidende Rolle. Besonders betroffen sind Menschen, die vorwiegend im Freien arbeiten. Die Abbildung zeigt die Berufe mit der höchsten Belastung.

Berufe mit der höchstens UV-Strahlenbelastung
Grafik: DGUV

Die Wahrscheinlichkeit für diese Berufsgruppen, ein „Plattenepithelkarzinom“ (zweithäufigste Hautkrebsart, auch „weißer“ Hautkrebs genannt) zu entwickeln, ist beinahe doppelt so hoch wie beim Rest der Bevölkerung. Aufs ganze Jahr gesehen, sind die Betroffenen einer um das Zwei- bis Dreifache erhöhten UV-Belastung ausgesetzt, im Sommer steigt der Wert sogar leicht auf das Fünf- bis Zehnfache.

Um die Gefahr durch Sonneneinstrahlung zu mindern, müssen die Betriebe aktiv werden. Die Unternehmer und die Arbeitsschutzorganisation ihres Betriebes sind verantwortlich dafür, dass geeignete Präventionsmaßnahmen an sonnenexponierten Arbeitsplätzen ergriffen werden. Ein Blick in die nebenstehende Checkliste lässt aber erahnen, wie unpopulär ein Teil dieser Maßnahmen bei der Belegschaft vermutlich ist. Der Arbeitsschutz braucht auch beim UV-Schutz – wie so oft – einen langen Atem und viel Überzeugungskraft.

UV-Schutz bei Arbeit im Freien

Unsere Checkliste UV-Schutz bei Arbeit im Freien hilft ihnen, die Arbeit im Freien, sicher und gesund zu organisieren.

Ein Artikel von
Falk Sinß

8. Mai 2021

Kategorie

Wissen