Die Einsatzgebiete und Einsatzorte in der Gebäudereinigung sind vielfältig, dasselbe gilt für die potenziellen Gefährdungen, denen Beschäftigte ausgesetzt sind. PRÄVENTION AKTUELL hat die häufigsten Gefährdungen und entsprechenden Schutzmaßnahmen zusammengestellt.

Absturz

Reinigungsarbeiten finden auch in der Höhe statt, wo die Möglichkeit eines Absturzes besteht. Der Gebäudereinigungsdienstleister muss deshalb dafür sorgen, dass ein Absturz seiner Beschäftigten vermieden wird. Das kann über technische Maßnahmen wie Geländer, organisatorische Maßnahmen oder persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA) geschehen. Auch hier gilt das bewährte T-O-P-Prinzip, nachdem zuerst nach technischen Lösungen, dann nach organisatorischen und erst, wenn diese keine Lösung bringen, persönliche Schutzmaßnahmen zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen zum Schutz vor Abstürzen:

• DGUV Regel 112-198 Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz

Gefahrstoffe und Feuchtarbeit in der Gebäudereinigung

Bei der Gebäudereinigung kommen Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel zum Einsatz. Dabei sollten – soweit möglich – Mittel zum Einsatz kommen, von denen keine Gesundheitsgefährdungen ausgehen. Wenn die Art der Reinigung keine gesundheitsschonenden Mittel zulässt, müssen die Beschäftigten mit entsprechender persönlicher Schutzausrüstung versorgt werden.

Weitere Informationen:

• Baustein-Merkheft „Gebäudereiniger“ der BG BAU, Abrufnr. der BG BAU: 406

Elektrischer Strom/elektrische Gefährdung

Auch bei Reinigungsarbeiten können Gefährdungen durch Strom auftreten, wie etwa Körperdurchströmungen und Lichtbögen. Diese Gefährdungen werden oft hervorgerufen durch Arbeiten mit ungeeigneten oder beschädigten Arbeitsmitteln, die Nutzung von Steckdosen mit ungeeigneten oder fehlenden Schutzeinrichtungen oder das Verwenden nasser Reinigungstextilien in der Nähe der Stromquelle. Schlecht gesicherte oder beschädigte elektrische Anlagen sowie aus der Wand oder Decke hängende Leitungen gehören ebenfalls zu den potenziellen Gefährdungen. Um Fehlfunktionen der elektrischen Arbeitsmittel zu vermeiden, müssen diese regelmäßig geprüft werden. Beim Nassreinigen ist darauf zu achten, dass kein Wasser in Steckdosen, Schalter oder Beleuchtungskörper laufen kann. Leuchtkörper sollen nur im ausgeschalteten Zustand gereinigt werden.

Weitere Informationen:

• DGUV Vorschrift 4 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“
• PRÄVENTION AKTUELL Podcast Folge 14 – Arbeiten mit Strom

Ergonomie

Die Gebäudereinigung ist eine Tätigkeit, die den Körper belastet. Die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes und der eingesetzten Arbeitsmittel ist auch hier eine notwendige präventive Maßnahme, um Beschäftigte vor Erkrankungen und Verletzungen zu schützen.

Weitere Informationen:

• DGUV Information 208-033 „Belastungen für Rücken und Gelenke – was geht mich das an?“
• Öfters mal die Füße hochlegen

Psychische Belastungen

Der Arbeitsalltag in der Gebäudereinigung sieht oft eng gesetzte Zeitvorgaben vor. Doch das Arbeitstempo darf nicht zu Lasten der Qualität gehen. Dieser Zwiespalt kann bei den Beschäftigten zu psychischen Belastungen führen. Die Gefährdungsbeurteilung muss deshalb auch diese Belastungsfaktoren berücksichtigen.

Weitere Informationen:

• In 7 Schritten zur Gefährdungsbeurteilung

Persönliche Schutzausrüstungen

Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) müssen immer dann bereitgestellt und genutzt werden, wenn technische und organisatorische Maßnahmen die Gefährdung nicht beseitigen können. Im Umgang mit Gefahrstoffen ist vorher außerdem die Substitution zu prüfen. PSA müssen für die jeweilige Arbeit ge­eignet sein und den Beschäftigten kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen:

• Das kleine 1×1 der Persönlichen Schutzausrüstungen

Maschinen in der Gebäudereinigung

Die Gebäudereinigung kommt nicht ohne technische Hilfsmittel aus. Geräte wie Staubsauger, Einschei­benmaschinen, Bürstsauger, Sprühextraktionsgeräte, Hochdruckreinigungsgeräte, Waschmaschinen oder Scheuersaugmaschinen kommen regelmäßig zum Einsatz. Wie bei allen Arbeitsmitteln müssen auch diese Maschinen regelmäßig auf ihre sichere Handhabung geprüft werden. Es sollten ausschließlich Arbeitsmittel eingesetzt werden, die CE-gekennzeichnet und für den gewerblichen Einsatz geeignet sind sowie der Beanspru­chung am Arbeitsplatz genügen.

Weitere Informationen:

• So prüfen Sie elektrische Betriebsmittel

Einsatz von Hubarbeitsbühnen

Hubarbeitsbühnen können bei der Fassaden- oder Glasreinigung zum Einsatz kommen. Sie bieten mehr Sicherheit als Leitern. Trotzdem gehen auch von Hubarbeitsbühnen Gefährdungen aus, wie etwa das Umstürzen der Arbeitsbühne, Quetschungen oder Abstürze der Nutzer. Die in der Gefährdungsbeurteilung festgelegten Schutzmaßnahmen sind deshalb unbedingt einzuhalten.

Weitere Informationen:

• DGUV Information 208-019 „Sicherer Umgang mit fahrbaren Hubarbeitsbühnen“

Leitern

Leitern kommen immer dann zum Einsatz, wenn eine höher gelegene Stelle gereinigt werden soll. Ihre Verwendung ist mit einem hohen Risiko verbunden – auch bei niedriger Höhe. Leitern sollten deshalb nur genutzt werden, wenn kein anderes Arbeitsmittel mit geringerer Gefährdung genutzt werden kann.

Weitere Informationen:

• DGUV Information 208-016 „Handlungsanleitung für den Umgang mit Leitern und Tritten“